Freitag, 24. Februar – „Susanna - Bilder einer Frau vom Mittelalter bis MeToo“
Führung mit Frau Dr. Wischermann im Wallraf-Richartz-Museum, Dauer ca. 2 Stunden
Große Namen (Rembrandt, Tintoretto), bedeutende Künstlerinnen (Artemisia Gentileschi, Zoe Leonhard) und über 2.000 Jahre Kunst- und Kulturgeschichte erwarten uns.
Okay, eine Menge nackter Haut ist auch dabei. Aber die Ausstellung beleuchtet nicht nur den (im Laufe der Jahrhunderte etablierten) erotischen Aspekt männlicher Sicht auf die enthüllte Frau, sondern
stellt sehr klug die verschiedenen Bedeutungen in der Geschichte dar: von weiblicher Abwehr bis hin zu Antisemitismus. Und war es nicht so, dass ursprünglich in der Geschichte von "Bad nehmen" gar
keine Rede war?!?
Wollen sehen, ob wir einen roten Faden durch diese Fülle gesponnen bekommen…
Apropos „Susanna“ – Hier eine Kurzversion: Susanna ist eine verheiratete Frau von berückender Schönheit. Ihr Mann ist sehr reich und hat nicht nur ein großes
Haus, sondern auch einen sehr großen Garten (Jaha, wir sind im 3. Bzw. 1. Jh.v.Chr. – da haben die Jungs alles die Frauen nix! Obwohl: hat sich da so viel geändert?).
Susanna geht gern in dem Garten spazieren. Zwei Älteste (Richter!) beobachten sie dabei, entbrennen in Begierde, und wollen, dass sie ihnen zu Willen ist (hier
passt der altmodische
Sprachgebrauch, finde ich) oder sie würden sie öffentlich des Ehebruchs mit einem jungen Mann zeihen, was letztlich die Todesstrafe für sie bedeuten würde.
Susanna steckt nun in einem Dilemma. Es wird eng für sie. Sie kann kaum hoffen, dass ihr jemand glaubt, wenn sie ihre Aussage gegen die der Ältesten stellt. Was also tun?
Nachgeben, sich vergewaltigen lassen, Klappe halten, der Todesstrafe entgehen - aber auch: vor Gott gesündigt haben, ihrem Mann untreu gewesen sein, weil
fremdgeschlafen? (Es fällt schwer, hier nicht in Empörungsschreie auszubrechen, weil diese ganze Kerle-Moral schon im Kern so marode ist!! -Sorry) Sie entscheidet sich für den moralisch korrekten Weg
- auch wenn sie dabei riskiert, dass sie aufgrund des erfundenen Ehebruchs mit dem jungen Mann gesteinigt werden wird - und erteilt den beiden Alten eine Absage.
Es kommt zur Gerichtsverhandlung. Als das Urteil eigentlich schon so gut wie gefällt ist, schreitet ein junger Mann, Daniel, ein. Er dringt auf ein separates
Verhör der beiden Männer. Kernfrage: "Unter welchem Baum habt Ihr sie Unzucht treiben sehen?" Der eine antwortet: "Unter einem gespaltenen Baum.“ Der andere sagt: "An einem gefällten
Baum.“
Somit ist klar: die beiden haben gelogen und Susanna kommt frei.
(Den Applaus bekommt übrigens Daniel, nicht die mutige und moralisch integre Frau…)
Max. 25 Plätze (Anmeldung erforderlich)
Treffen: 14:45 Uhr im Foyer des Wallraf-Richartz-Museums
Obenmarspforten, am Kölner Rathaus, 50667 Köln
Kosten: Eintritt 9,-€ (ermäßigtes Gruppenticket; bitte passend mitbringen)
Anmeldung: bei Sabine Brück, Tel. 02202/863610 oder
per Email: info@skiclub-bergischgladbach.de
Nach der Führung ist eine Einkehr ins Weinhaus Brungs vorgesehen!
Führung und Besichtung durch Kölns Atombunker
Sonntag, 29.3.2020 - wegen Corona auf unbestimmt verschoben
Mit der Kölner U-Bahn in den Atombunker?
Aus der Sicht der 70er-Jahre mutete es schon ein wenig nach Science-Fiction an, wenn die schutzsuchende Bevölkerung per U-Bahn in den Atombunker einfährt. Heutzutage fahren hingegen täglich
etliche tausende Fahrgäste durch den Bunker, steigen aus und um – und nahezu niemand ahnt etwas davon in einem Bunker zu sein. Verkleidet hinter Stahllamellen verbergen sich tonnenschwere
Schiebetore, seinerzeit gefertigt aus Spezialstahl, den nur eine einzige Firma in Deutschland herstellen konnte – oder auch Luftdrucktüren zu den Schleusen und Verbandsräumen. Doch wer hinter eine
der zahlreichen Türen blickt, die von außen völlig unscheinbar wirken, ahnt sofort das es sich hier nicht um eine normale U-Bahn-Station handelt...
Nach der Führung ist eine Einkehr geplant.